Barcelona 2.0

 

Exkursion des WPU „Spanisch“ in die katalanische Metropole

Nach einem Jahr des Planens und der Vorfreude war es wieder soweit: die zweite Exkursion eines Spanisch WPU nach Barcelona konnte stattfinden. Die Anreise an den Hamburger Flughafen und das Einchecken verliefen problemlos, da es sich bei allen Teilnehmern um „erfahrene Flieger“ handelte. Nachdem wir dann mit gespannter Vorfreude im Flieger saßen, hieß es erst einmal geduldig zu sein. Aufgrund des überfüllten Luftraums über Frankreich durfte unser Pilot erst eine Stunde später als geplant starten. In Barcelona angekommen konnten wir Dank der Erfahrungen des Vorjahres zügig zu unserer Herberge fahren und die Zimmer beziehen. Der Empfang im Hostel war sehr herzlich, da man sich noch an uns erinnerte. Wir müssen im letzten Jahr also einen guten Eindruck hinterlassen haben… Nach kurzer Pause ging es mit der Metro zu den „Ramblas“, der Hauptflaniermeile Barcelonas, um die ersten Eindrücke dieser pulsierenden Metropole aufzunehmen. Zugegebenermaßen interessierte sich das Gros der Schüler zunächst nur für die Burgerbraterei aus den USA mit den goldenen Bögen. Durchaus legitim, wenn man bedenkt, dass die letzte vernünftige Mahlzeit 12 Stunden vorher im heimischen Kreis Steinburg stattgefunden hatte. Mit vollem Magen und vielen Eindrücken kamen wir gegen 22 Uhr in das Hotel zurück und ließen dort den Abend ausklingen. Der Wetterbericht für Samstag ließ nichts Gutes erwarten. Es waren auf sämtlichen spanischen Wetterseiten Regen und Gewitter angesagt. Daher wurde der Plan eine Stadtrallye durchzuführen, aufgegeben und wir machten uns gemeinsam ans „Sightseeing“. Erste Station war der Markt „La Boqeria“, auch „Der Bauch von Barcelona“ genannt. Dort gibt es alles, was das kulinarische Herz begehrt. Sehr eindrucksvoll für uns Norddeutsche waren vor allem die Fleischstände. Während wir bei uns das Fleisch nur noch als Steak, Burger oder Salami kennen, wird man hier durchaus noch daran erinnert, dass das Kotelett nicht auf Bäumen wächst, sondern tierischen Ursprungs ist. So finden sich hier Köpfe, Hirn, Hoden, Stierpenis, diverse Mägen, „Snuten und Poten“, etc., etc…. Ein wahres Gruselkabinett für Vegetarier! Der Gang durch das gotische Viertel und der anschließende Besuch der Kathedrale ließ uns ins Mittelalter abtauchen und besonders der Geruch einiger kleiner Gassen vermittelte uns einen lebensnahen Eindruck, wie es gewesen sein muss, als die Fäkalien auf die Straße gekippt wurden: es roch extrem nach Urin.
Da trotz der Wettervorhersage das Wetter noch immer gut war, wurde zu aller Begeisterung beschlossen, an den Strand zu fahren. Gut erholt machten wir uns abends dann auf den Weg zum „Magischen Brunnen“. Dies ist ein großer Springbrunnen, der passend zur Musik sein Wasser ausstößt und gleichzeitig noch mit verschiedenfarbigen Lampen angestrahlt wird. Ein wahrer Schmaus für die Sinne. Leider fing es dann ausgerechnet bei Beginn der Vorstellung an zu regnen, was uns aber nach einem tollen Tag nicht weiter störte.

Der Sonntag sollte im Zeichen der „Vogelperspektive“ stehen. Zunächst machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Montjuic. Dieser Berg beherbergt die Nationalgalerie, diverse Museen, die Olympiaanlagen von 1992 und ein altes Fort. Stück für Stück wanderten wir den Hügel hinauf, warfen einen Blick ins Olympiastadion und gingen schließlich bis zum Fort hinauf. Dort hatte man einen fantastischen Blick über die Stadt und den Hafen. Der Abstieg war noch einmal „abenteuerlich“: mit dem „Teleferico“, einer alten Seilbahn, ging es quer über den Hafen zum Stadtteil „Barceloneta“. Dort wurden die Schüler erst einmal entlassen um sich für den Abend stärken zu können. Gegen 16:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum „Tibidabo“. Der „Hausberg“ Barcelonas hat eine Höhe von über 500 Metern und man erreicht den Gipfel mit einer Art Zahnradbahn. Dort oben befinden sich eine Kirche und ein Vergnügungspark. Das Beeindruckendste ist aber der wunderschöne Blick über Stadt und Hinterland im Licht der untergehenden Sonne. Am Montag stand ein weiteres „Highlight“ auf dem Plan: der Besuch der „Sagrada Familia“. Diese von Antoni Gaudí 1883 begonnene Kathedrale ist das Wahrzeichen Barcelonas. Sie ist immer noch im Bau und soll voraussichtlich im Jahr 2026, zum hundertsten Todestag des Architekten fertig sein.

Da uns der Montag mit hervorragendem Wetter verwöhnte, wurde noch ein Zwischenstopp am Strand eingelegt, um noch einmal das letzte Bad des Jahres 2016 zu genießen, bzw. um so viele Sonnenstrahlen wie möglich in den grauen Norden bringen zu können. Die Heimreise wäre völlig unspektakulär gewesen, hätte nicht ein gewiefter Taschendieb versucht ein Mitglied unserer Gruppe zu bestehlen. Beim Herabfahren mit den Rolltreppen zur Metro fielen diese plötzlich aus. Keiner schöpfte Verdacht, da wir selbige ja alle mit schwerem Gepäck betreten hatten und es sich durchaus um einen Defekt handeln konnte. Bei der zweiten Rolltreppe geschah dies wieder. Während wir also unsere Koffer hinabschleppen mussten, hatte sich der Übeltäter an einer unserer Handtaschen zu schaffen gemacht und war auch erfolgreich gewesen. Das Handy war weg. Nur netten Passanten ist es zu verdanken, dass der positive Gesamteindruck nicht doch noch getrübt wurde. In Hamburg angekommen wurden wir von den Eltern in Empfang genommen und die meisten waren sicherlich froh, hinsichtlich der Vorstellung wieder in ihrem eigenen Bett schlafen zu können. In einem aber waren wir uns einig: diese herrliche Fahrt war viel zu kurz und keiner von uns konnte sich vorstellen, am nächsten Tag wieder in den Schulalltag geworfen zu werden.

Text: T. Knapp (Exkursionsleitung)

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