Wenn man den Schimmelreiter in der Schule liest, muss man auch das weite Marschland, die Deiche und die Heimatstadt Theodor Storms gesehen haben, um die Atmosphäre dieser Novelle richtig aufnehmen zu können.
So machten sich die beiden zehnten Klassen nach einer stürmischen Nacht, in der passend zur Novelle das Sturmtief Nils über Itzehoe und Umgebung brauste, auf den Weg nach Husum. Schon bald konnten wir von der Autobahn die flache Marsch, die Deiche und den endlosen blauen Himmel sehen.
Die graue Stadt am Meer empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und Möwengelächter. Am Hafen starteten wir mit einem kleinen Rundgang durch Husum, vorbei an Gebäuden, in denen Storm gelebt hatte, durch kleine Gassen bis zum Schloss. Dort stießen wir sogar auf Herrn Storm, wenn auch nur als Büste…
Nun machten wir uns auf den Weg zum Storm-Museum, in dem wir einen interessanten Vortrag über Storms Leben hörten. Wir erfuhren, dass er mit Kirche und Obrigkeit nichts am Hut hatte, seine Frau ganz offen betrog und seinen Sohn in die Alkoholsucht trieb…
An diesen Vortrag schloss sich eine kleine Führung durch sein ehemaliges Wohnhaus an, in der wir Storm vor allem als Familienmenschen, der Weihnachten liebte und seinen Kindern Gedichte schrieb, kennen lernten. Passend zur Jahreszeit wurde wir noch einmal in unsere eigene Kindheit versetzt, indem man uns „Knecht Ruprecht“ vortrug.
Mit diesen Eindrücken verließen wir das 19. Jahrhundert und genossen in kleinen Grüppchen noch ein wenig das weihnachtliche Husum.
Text: S. Schallhofer (Klassenlehrerin 10a)