Einmal eigenhändig spannende Hightech-Experimente zur Luft- und Raumfahrt durchführen, die so in der Schule nicht durchführbar wären – das war das erklärte Ziel von insgesamt drei Tagesexkursionen ins DLR_School_Lab der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Zielgruppe waren alle MINT-Schülerinnen und MINT-Schüler des 9. Jahrganges, die für einen Tag mit auf eine „Reise“ in die Welt der Luftfahrt und Forschung genommen wurden. Denn in der authentischen Umgebung dieser Forschungseinrichtung erkundeten und entdeckten die Lernenden, dass Naturwissenschaften und Technik faszinierend sein können. Unter fachlich kompetenter Betreuung der sympathischen Studierenden beschäftigten sich die MINT-Schüler im Rahmen einer Stationsarbeit ausgiebig mit drei Experimentierstationen.
Aufgeteilt in drei Gruppen machten die 9.Klässler nacheinander „Bekanntschaft“ mit einem übergroßen Föhn, dem sogenannten Windkanal. Darin untersuchten sie, wie windschnittig der VW Käfer im Gegensatz zu einem VW Bully tatsächlich ist und von welchen physikalischen Größen der Luftwiderstand eigentlich abhängt. Oder den mit Flügelschlag fliegenden Vogel, dessen gleicher Vorgang bei einem Flugzeug verheerende Folgen hätte – nämlich den unausweichlichen Absturz. Wie gut, dass es da den Flatterkanal gibt, in welchem das bestmögliche „flatterfreie“ Tragflächenprofil von unseren Schülern experimentell ermittelt wurde. Aber welche Kräfte halten überhaupt Vogel und Flugzeug in der Luft und wie werden sie erzeugt? Diesen Fragen widmete man sich am karussellähnlichen Rundlauf, an dessen drehbarem Ausleger ein Vogelmodell oder eine Tragfläche montiert werden konnte. Bei Rotationsgeschwindigkeiten von bis zu 36 km/h ließ sich so das jeweilige Flugverhalten analysieren und das Auftriebsprinzip eindrucksvoll verdeutlichen. Allerdings musste man vor den fliegenden Geschossen besser in Deckung gehen.
Ein absolutes Highlight stellte mit Sicherheit das bei jedem Besuch obligatorische Flugerlebnis im Flugsimulator dar, wo man sich als Pilot oder Pilotin einer Cessna vom Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel in die Lüfte erheben durfte. Gerade bei den komplizierten Landungen zeigten unsere Nachwuchspiloten starke Nerven, was sich meistens in einem weichen und mittigen Aufsetzen auf der Landebahn widerspiegelte. Deshalb gab es glücklicherweise auch keine Abstürze; das hätte sonst einen langwierigen Neustart des Computersystems verursacht. Nicht zuletzt waren für die Schwindelfreien und absoluten Naturtalente professionelle Loopings über Hamburg natürlich Ehrensache.
Bei der Rückfahrt nach Itzehoe die bodenständige S-Bahn nehmen zu müssen, war dann irgendwie nicht so prickelnd.