Mit der Klasse 9d über den Reben schweben

Eine Woche vor den Herbstferien absolvierte die Klasse 9d ihre Abschlussklassenfahrt im UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“. Untergebracht im idyllischen Bacharach wie zu Ritters Zeiten in der oberhalb aufragenden Burg Stahleck bestiegen wir täglich Hunderte von Stufen, schritten durch gepflegte Weinhänge, pflückten Weintrauben mit Kern, besichtigten gut restaurierte Burgen und genossen das einzigartige Rhein-Panorama bei einer Flusskreuzfahrt. Wir wanderten 16 Kilometer am Stück, zerfetzten dabei unsere Schuhsohlen, holten uns Blasen und blutige Füße oder setzten gleich ganz ohne Schuhe den einen Fuß vor den anderen. Unterwegs gelang es uns Wanderern für eine Zwischenrast nicht, ein „Schaf zu häuten und daraus ein Zelt zu bauen“ oder jederzeit unsere stark ausgeprägten Symptome der „Unterdönerung“ zu bekämpfen.

Auch nachts waren unsere Treppenstufenweltmeister als Burggespenst, DJ oder Handwerker weiter aktiv – Nachtruhe ein unbedeutendes Fremdwort. Aus großen Papierhandtuchrollen galt es nach Mitternacht spontan ein Zimmer neu zu „tapezieren“ und bereitete dazu am besten gleich mehrere Lagen auf einmal vor. Dieses kreativ begonnene Meisterwerk konnte jedoch aus nicht näher bekannten Gründen nicht mehr beendet werden.

Stattdessen flötete in der Morgendämmerung Nana Mouskouri ihr allseits bekanntes „Guten Morgen Sonnenschein“ aus den digitalen Stromfressern unserer Wanderer, bevor wir den verbrannten Hexen im Rüdesheimer Foltermuseum einen schaurigen Besuch abstatteten und anschließend per Gondel über den Reben schwebten. Hoch oben am Niederwalddenkmal entstand dann auch das berühmte Gruppenfoto unserer Weltenbummler. Doch spätestens auf der Rückfahrt ins „platte Land“ waren allerdings sämtliche redselige Abenteurer dem Sandmännchen hilflos ausgeliefert, welches unter der Woche augenscheinlich noch selbst im Urlaub weilte.

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