Neue Ereignisse an der Wolfgang-Borchert-Schule werfen ihren Schatten voraus. Dazu an dieser Stelle ein Interview mit einer der Hauptakteurinnen.
Interviewer (I): Herzlich willkommen an der Wolfgang-Borchert-Schule, Frau Honigbiene.
Biene (B): Vielen Dank, ich freue mich hier zu sein. Allerdings müsste es „bald hier zu sein“, heißen, um korrekt zu sein.
I: Ja, da haben Sie recht. Aber lassen Sie uns diesen Punkt auf später verschieben. Wenn ich richtig informiert bin, planen Sie – zusammen mit Ihrer Königin und dem Volk – in Zukunft an dieser Schule zu leben?
B: In der Tat, das werden wir. Um genau zu sein: Ich habe nicht nur eine Königin und ein Volk im Gepäck, sondern gleich fünf! Wenn auch das Wort „Volk“ wohl etwas hoch gegriffen ist, es ist eher ein kleiner Schwarm von gerade mal 7000 Bienen. Wir werden die Zeit nutzen, um auf einen richtigen Schwarm anzuwachsen, wenn wir im Frühjahr 2018 hier eingezogen sind.
I: „Gerade mal…“ Wieso denn gleich fünf Königinnen mit ihren Schwärmen? Ist Ihnen der Platz an der Imkereischule in Bad Segeberg ausgegangen?
B (lacht): Nein, nein! Aber hier bei Ihnen werden wir von zehn Schülerinnen und Schülern betreut werden. Je zwei bekommen einen Schwarm – macht fünf.
I: Und diese Schülerinnen und Schüler sehen Ihnen dann beim Umherfliegen zu.
B: Na, Sie haben ja Vorstellungen! Wir sind klein, aber wir können den Menschen eine Menge beibringen!
I: Zum Beispiel?
B: Zum Beispiel lernen die Schülerinnen und Schüler etwas über unseren Körperbau und den ständigen Wandel, dem wir während unseres Daseins unterliegen. Bevor Sie fragen, nein, das erkläre ich jetzt nicht weiter, da müssen Sie schon in unserer Bienen-AG vorbeischauen.
I: Na, das ist ja eine schöne Sache…
B: Eine Sache von vielen! Natürlich müssen wir auch ernährt werden und jemand muss ein Auge auf unsere Gesundheit haben. Wir können den Schülern etwas über Artenschutz, Arbeitsschutz und die Ernährung des Menschen beibringen.
I: Ernährung? Sie fliegen doch nur von Blüte zu Blüte…
B: Genau auf solche Vorurteile war ich gefasst! Sie haben wohl noch nie etwas von der Bienenweide gehört?
I: Um ehrlich zu sein, nein.
B: Tja, die Schülerinnen und Schüler werden später Experten auf diesem Gebiet sein und vielleicht sogar helfen, eine anzulegen. Eine Wiese, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lässt!
I: Eine Blumenwiese auf unserem Schulhof?
B: Nicht hier, sondern in Ihrem Schulwald im Klosterforst. Dort haben wir zunächst einmal unser neues Zuhause, können Pollen und Nektar sammeln, unseren berühmten Honig herstellen und natürlich auch Wachs produzieren.
I: Mmmhh, Honig!
B: Ja, der Honig und das Wachs werden unter Anleitung eines örtlichen Imkers gewonnen und wer weiß, vielleicht gibt es ja schon nächstes Jahr auf dem Weihnachtsbasar WBS-Honig und Bienenwachskerzen.
I: Das sind ja tolle Aussichten! Nun werden Sie also an unserer Schule heimisch.
B: Zunächst einmal bleiben wir für zwei Jahre, wenn dann alle zufrieden sind, werden wir Mitglieder Ihrer Schulgemeinschaft werden.
I: Danke für das Gespräch, sehr geehrte Frau Honigbiene.
B: Es war mir ein Vergnügen.
Im Original führte Frau Adam das Interview in der Bienensprache. Sie war so nett, es für uns ins Deutsche zu übersetzen!