…ist auf jeden Fall eine Reise wert! Daher begab sich der Spanischkurs der WBS zum dritten Mal auf Exkursion in die katalanische Hauptstadt. Am Freitag, den 13. (!!!) trafen wir uns zu früher Stunde am Itzehoer Bahnhof. Alle? Nein! Eine Person fehlte und teilte 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges mit, dass a) das Portmonee weg sei, b) somit auch Geld und Ausweis und c) sie sich noch ca. 15km vom Bahnhof entfernt befand. Aber wer wird schon abergläubisch sein. Daher fand sich die Geldbörse wieder an und dank eines Familienmitglieds, welches Michael Schuhmacher´sche Qualitäten an den Tag legte, konnte auch unser letztes Mitglied in Elmshorn den Zug besteigen.
Das „Einchecken“ am Flughafen verlief problemlos und der Flug war für drei von uns eine Premiere. Mit norddeutscher Gelassenheit meisterten sie ihren ersten Flug. Nach Ankunft im Hostel ging es dann auch gleich auf die „Ramblas“, die Flaniermeile der Stadt. Gruppenweise wurde erkundet, gegessen und auch schon die ersten Souvenirs erworben.
Am nächsten Tag machten wir uns frisch gestärkt auf den Weg zum „Bauch von Barcelona“. So wird die größte Markthalle, die „Boqueria“, genannt. Die Vielfalt und Farbenpracht der Obst-, Gemüse-, Fleisch- und Fischstände lockt täglich Tausende von Besuchern an. Tatsächlich ist der Markt aber eine wichtige Nahversorgungsquelle der Einheimischen.
Ein Spaziergang durch das gotische Viertel mit abschließendem Besuch der Kathedrale stand als nächstes auf dem Programm. Erstmals mussten wir vor dem Betreten der Kathedrale warten, da aufgrund des Besucherandrangs nur gruppenweise eingelassen wurde. Erstaunlich ist die Flexibilität und Hartnäckigkeit der fliegenden Händler. Während im Sommer bzw. bei gutem Wetter hauptsächlich lange Tücher verkauft werden, um die Beine der „Hotpants“ tragenden Damen zu verhüllen, gab es jetzt Regenschirme im Angebot, da es zu unserem Leidwesen leicht nieselte. Überhaupt das Wetter: Leider hatten wir in diesem Jahr nicht ganz so viel Glück und auch die Einheimischen waren in den letzten Wochen nicht mit allzu viel Sonne verwöhnt worden. Daher war auf einer spanischen Internetseite zu lesen, dass man doch den Regen und das kalte Wetter ein letztes Mal genießen solle, da es ab nächster Woche wieder richtig heiß werden würde…
So ist das mit unterschiedlichen Sichtweisen. Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner…! Ein Gutes hatte die Wartezeit vor der Kathedrale. Glücklicherweise fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, dass das eigentlich für Sonntagabend angesetzte Fußballspiel auf den Samstagnachmittag verschoben wurde. Somit war das Nachmittagsprogramm gerettet und die Fußballfraktion machte sich auf den Weg zum „Camp Nou“, dem Stadion von Barcelona. Messi und Co live zu erleben ist immer ein Erlebnis. Leider war das Stadion nicht komplett voll, obwohl es eigentlich fast ausverkauft war. Wahrscheinlich waren mehrere „Herr Knapps“ unter den fehlenden Zuschauern, die nicht das Glück hatten von aufmerksamen Schülern Bescheid zu bekommen.
Am Samstagabend stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: der Besuch des „magischen Brunnens“. Das Licht- und Fontänenspiel zu Musik ist wirklich beeindruckend und lockt nicht umsonst Tausende von Besuchern an.
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre und wir konnten endlich die erhoffte Sonne genießen. Zu Fuß ging es entlang des „Passeig de Gracia“, an dem sich zwei der berühmtesten Gebäude Barcelonas befinden: die „Casa Batló“ und die „Casa Mila“. Erstaunlich, welche Kreativität und Weitsicht der berühmte Architekt und Baumeister Gaudí schon vor über hundert Jahren an den Tag gelegt hat. So hatte zum Beispiel jedes Zimmer des Hauses Tageslicht (was zur damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit war) und eine ausgeklügelte Belüftung sorgte im ganzen Haus für frische Luft.
Getoppt wurden diese beiden Gebäude durch das Wahrzeichen Barcelonas: die „Sagrada Familia“. Ebenfalls von Gaudí konstruiert und entworfen soll diese Kathedrale, die ihresgleichen sucht, zum 100. Todestag im Jahr 2026 fertig gestellt sein.
Am Sonntagnachmittag ging es dann endlich an den Strand. Diese Idee hatten aber auch Hunderttausende von Einheimischen, die endlich einmal die Sonne genießen wollten. Zum Baden war es leider zu kalt, aber trotzdem verhalfen uns Sand, Sonne, die frische Brise und das Meer zu einem erholsamen Mittagsschlaf.
Am Montagvormittag machten wir uns wiederum auf Schusters Rappen auf den Weg zum „Parque Güell“. Bei dieser Parkanlage, die sich im Westen der Stadt an einen Berg schmiegt, hatte Gaudí den Anspruch alle Anlagen möglichst natürlich in die vorhandene Natur zu integrieren. Dass ihm dies gelungen ist, zeigt die große Anzahl der Besucher, die sich auch schon zu früher Stunde im Park aufhielten. Uns hat er auch sehr gefallen, zumal man einen schönen Blick über die Stadt hat. Unter diesem Motto stand auch der Rest des Montags, denn am Nachmittag ging es zunächst zur „Plaza de Espanya“, an der eine alte Stierkampfarena zum Einkaufszentrum umgebaut wurde. Der Clou ist die Möglichkeit kostenlos auf das Dach des Gebäudes zu gehen und von dort den schönen Rundumblick zu genießen, der leider von Nieselregen etwas getrübt wurde.
Am Abend ging es dann noch einmal hinauf auf den „Tibidabo“, den Hausberg Barcelonas. Von dort hat man noch einmal einen schönen Blick über die Stadt und das Meer und auch Petrus war uns in diesem Moment hold, indem er uns den einen oder anderen Sonnenstrahl schickte.
Der Dienstag stand nur noch im Zeichen der Abreise. Bei strahlendem Sonnenschein ging es zum Flughafen. Der Flug verlief pünktlich und problemlos. Viel zu schnell war wieder eine Barcelona-Exkursion zu Ende. Versöhnt wurden wir allerdings durch das schöne Wetter und die Vorfreude auf das eigene Bett.
Nos vemos en Barcelona – bis zum nächsten Mal.
Text & Fotos: T. Knapp (WPU-Kursleiter „Spanisch“)