Noch ziemlich müde, aber voller Vorfreude fanden wir uns am frühen sonnigen Morgen des 19. Julis auf den Malzmüllerwiesen ein. Kurz vor Ende eines anstrengenden Schuljahres beabsichtigten die Klassen 8b & 8c einen gemeinsamen Schulausflug mit erlebnispädagogischem Charakter in die Hansestadt Lübeck zu unternehmen. Bei bestem Wetter natürlich – das versteht sich von selbst.
Schon bei unserem ersten Buszwischenstopp wollten wir hoch hinaus und unsere Muskeln spielen lassen. Eingeteilt in etwa drei gleich große Gruppen standen Gleichgewichtsübungen auf der Slapline, ungesichertes Klettern beim Bouldern und das per Tragegurt gesicherte Wandklettern auf dem Programm. Unter fachmännischer Betreuung von Trainern durchliefen die Gruppen in Form eines Zirkeltrainings die einzelnen Stationen. Insbesondere beim Bouldern und dem Wandklettern waren trainierte Arm-, Bein- und Bauchmuskeln gefragt. Während man anfangs noch sehr flink und konditioniert zahlreiche Wände bis zur Decke erklomm, wurden die stark geforderten Muskeln doch mit der Zeit etwas müde. Doch der Wille war noch immer ungebremst vorhanden und so dauerten Aufstiege zwar etwas länger, aber alle schafften es mit Bravour. Sehr lobenswert ist, dass der ein oder andere, nach anfänglicher Skepsis, seinen ganzen Mut zusammennahm und zunehmend Spaß am Klettern fand.
Nach so viel sportlichem Einsatz war es nach zwei Stunden an der Zeit, eine Mittagspause zur physischen Stärkung in der wunderschönen Altstadt einzulegen. Denn schon um 14 Uhr sollten wir uns auf dem Cargoschiff für das anschließende Drachenbootfahren einfinden. Dort empfing uns sogleich das supernette Trainerteam, das die verschwitzten WBSler erst einmal mit Erfrischungsgetränken verköstigte. Nach einer Einweisung zum richtigen Paddelgebrauch wurden wir auf drei lange, aber sehr schmale und somit kippelige Drachenboote aufgeteilt. Schnell war die Hierarchie an Bord allen klar. Einer der Trainer fungierte als Steuermann bzw. Steuerfrau im Heckbereich, der die Kommandos angab. Mit dem Rücken zur Fahrtrichtung nahm im Bug der Trommler seinen Platz auf einem Holzstuhl ein. Im Drachenboot der Klasse 8b besetzte diesen Posten die Klassenleitung Herr Schubert. So konnte er seiner Klasse wenigstens mal den richtigen Takt angeben und sich einmal rund um die Lübecker Altstadt chauffieren lassen. Bei synchronen Paddelbewegungen durchquerten wir idyllische und naturbelassene Traveufer, unterquerten sämtliche Brücken und passierten die trubeligen Stadtufer sowie das Holstentor in direkter Nähe. Nach knapp zwei Stunden legten die Drachenboote wieder ordnungsgemäß am Cargoschiff an. Die vorab offen diskutierte Befürchtung, die Drachenboote würden alle kentern, bestätigte sich glücklicherweise nicht. Auch, weil sich jeder vorschriftsmäßig im Drachenboot verhielt und dadurch die Boote insgesamt eine sehr gute Stabilität aufwiesen.
Wer sich trotzdem nach einer Abkühlung sehnte, ging anschließend in den sogenannten Strandsalon, einem Beachclub, wo man in den kostenlos zugänglichen Pool eintauchen durfte. Für alle anderen bot die Innenstadt bis zum Abend reichlich Abwechslung. Nach zwölf Stunden verletzungsfreier Erlebnispädagogik mit mehr oder weniger Muskelkater erreichten wir wieder das Itzehoer Ortsschild. Es war ein rundherum gelungener Tag!