Wir sind im Jahre 2019 nach Christus: Die 6. Klassen beschäftigten sich im Geschichtsanfangsunterricht in den vergangenen Wochen mit der Frühzeit – mit dem Beginn des menschlichen Lebens vor mehreren hunderttausenden Jahren bis zum Ende der Metallzeit vor etwa 2500 Jahren. Dabei lernten sie die wichtigsten Menschengattungen voneinander zu unterscheiden, bekamen einen Einblick in das abenteuerliche Nomadenleben als Jäger und Sammlerinnen in der Altsteinzeit und vollzogen die konsequente Entwicklung hin zur Mittel- und Jungsteinzeit mit all ihren technologischen Verbesserungen nach. Soweit die Theorie.
Aber wie mühselig und anstrengend war denn so das Leben und Arbeiten als Steinzeitmensch? Bestimmt viel weniger anstrengend als heute, da die Steinzeitkinder ja nicht einmal in die Schule gehen mussten – so etwas gab es ja noch lange nicht. Also probierten es die vier 6. Klassen kurzerhand aus – im Steinzeitpark Albersdorf.
Dort angekommen, führte jede Klasse ihr eigenes individuelles Jungsteinzeitprogramm durch. Dabei wurde bei der Jagd, der Nahrungszubereitung und dem vielseitigen Steinzeithandwerk immer wieder deutlich, wie schwierig und zeitraubend es war, mit Pfeil und Bogen treffsicher zu zielen, Feuer zu machen und Wasser mit heißen Steinen in einem Holztopf zu erhitzen, aus Flintsteinen scharfe Messer herzustellen, die passgenau Lederstreifen für kleine Lederbeutel durchschneiden können, zu spinnen und zu weben oder schönen Schmuck aus Knochen herzustellen.
Nach rund drei Stunden Steinzeitleben zeigten unsere jungen Steinzeitforscher leichte Erschöpfungserscheinungen. Bei vielen dürfte da endgültig die Erkenntnis gereift sein, dass das einstige Leben als Steinzeitmensch alles Andere als ein Zuckerschlecken gewesen sein muss. Womöglich ist der tägliche Besuch einer Schule im Jahr 2019 ja doch das kleinere Übel?!
Text & Foto: S. Schubert (Klassenlehrer 6b)