Berufsfelder entdecken und ausprobieren

Lange haben wir alle gebangt, ob die Bibeku zum Ende des Schuljahres die so erfolgreiche Berufsfelderprobung wird durchführen können. Aber dank zunehmend fallender Corona-Inzidenzen gelang es tatsächlich, diese in der Zeit vom 30. Mai bis 15. Juni vollumfänglich unseren 7. Klässlern anbieten zu können.

Bevor wir allerdings in die Busse nach Kellinghusen einsteigen konnten, nahmen die 104 Schülerinnen und Schüler eine Umleitung über unsere Außenstelle Sude, um dort an dem zweitägigen Stärkencheck – auch Potenzialanalyse genannt – teilzunehmen. Dort wurde in Kleingruppen TEAMARBEIT großgeschrieben, denn es galt, ganz unterschiedliche und knifflige Aufgaben im Wettbewerb zu den anderen Gruppen zu lösen. Schnell zeigte sich, dass in unseren Lernenden eine ganze Reihe an Stärken steckte – oft auch welche, von denen die Schülerinnen und Schüler bis dato gar nichts gewusst hatten. Eine ganz neue Erkenntnis für viele!

So, nun aber endlich mit diesen positiven Erfahrungen zur Bushaltestelle. Bereits zwei Wochen vorher hatten nämlich alle Beteiligten aus 15 Berufsfeldern drei Berufsfelder gewählt. Jede und jeder und selbst die vier Klassenlehrkräfte waren total aufgeregt, als sie das erste Mal nach Kellinghusen in die Brauer- und Timm-Kröger-Straße fuhren. Dort wurden alle fleißigen, jungen Arbeiter jeden Morgen vom Bibeku-Personal gut gelaunt in Empfang genommen. Alle fühlten sich an ihrer neuen Arbeitsstätte sehr schnell gut und gerne aufgenommen.

Besonders viel Action gab es immer in den Werkstätten zu beobachten, also in der Holztischlerei, beim Metallbau und in der Malerei. Hier wurde in schweißtreibender Arbeit bei Lärm und Schmutz gesägt, gehobelt, gefeilt, geschliffen, lackiert oder gelötet. Und das Tolle daran war: Am Ende eines Arbeitstages blickte man in stolze Gesichter, denn die fertigen und beeindruckenden Produkte und Kunstwerke durften immer mit nach Hause genommen werden.

Aber auch in der Schneiderei, Mediengestaltung, Friseur und Kosmetik war niemand untätig. Hier wurden coole Tücher genäht, Filme gedreht, Flyer gestaltet oder bei der besten Freundin die Haare neu gestylt. Wer es sich gut gehen lassen wollte und Entspannung suchte, war in der Kosmetik für eine Gesichtsmaske richtig aufgehoben.

Für die begleitenden Klassenlehrkräfte spielte übrigens das Berufsfeld „Koch“ und „Restaurantfach“ eine wichtige Rolle. Denn nach so vielen intensiven Eindrücken mussten sich die Lehrkräfte natürlich stärken. An liebevoll dekorierten Tischen servierten die Servicekräfte ein leckeres Hauptgericht mit abwechslungsreichem Nachtisch und Tagescocktail. Was kann es für Lehrkräfte Schöneres geben, als sich von seinen eigenen Schülern bedienen zu lassen?

In ihrer wohl verdienten Mittagspause trafen sich die jungen Arbeiter zur Stärkung im Café oder Restaurant oder man verbrachte die Zeit mit Tischkicker und Tischtennisspielen.

Nach knapp zwei Wochen Berufsfelderprobung gingen die 7. Klässler mit zahlreichen Eindrücken aus der Arbeitswelt und vielen Erfolgserlebnissen nach Hause und viele sind ihrer Berufsfindung sicher ein Stückchen näher gekommen. Und falls man doch einmal nicht so zufrieden war mit einem gewählten Berufsfeld, gelangte man wenigstens zur Erkenntnis, dass man in diesem Bereich zukünftig nicht weiter tätig zu werden braucht. Einig waren sich die Schüler vor allem darin, dass es richtig Spaß gemacht hat, aber Arbeiten auf jeden Fall viel, viel anstrengender als Schule ist!

Text: S. Schubert (Klassenlehrer 7b)

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